Gedanken zum Welttoilettentag 2016

The following blog post is in German only, and covers some thoughts and activities on World Toilet Day 2016.

Wenn man in Deutschland zum Arzt geht, bekommt man oft nur Leiden diagnostiziert, für die es in der Gebührenverordnungen der Ärzte eine Abrechnungstabelle gibt. Ähnlich verhält es sich aus meiner Sicht mit den Toilettensystemen, die zur Auswahl stehen und dann oftmals nur aus Kostengründen zum Einsatz kommen. Aber der Reihe nach:

Der Frankfurter Welttoilettentag 2016

Die Pressekonferenz beim Welttoilettentag 2016 im Zukunftspavillon in Frankfurt am Main
Die Pressekonferenz beim Welttoilettentag 2016 im Zukunftspavillon in Frankfurt am Main

Für den Welttoilettentag 2016 hatte ich mich dieses Mal mit zwei Frankfurter Unternehmern zusammengetan, die mich aufgrund meines Leserbriefes zu den Toiletten in Frankfurt kontaktiert hatten. Wir Drei haben eine Arbeitsgruppe gebildet und möchten uns in Frankfurt für mehr und für bessere öffentliche Toiletten einsetzen, die man gerne benutzt und bei Bedarf auch jederzeit sauber und offen vorfindet. Jetzt in 2016 ist das leider noch nicht der Fall, es gibt einfach zu wenige Toiletten, und die relativ wenigen Toiletten entsprechen auch noch nicht dem Standard, den man sich als Nutzer bei einer öffentlichen Toilette wünscht (siehe: FNP1, FNP2, FR, RTL, Hessenschau). Dazu kommt, dass die Versorgung mit öffentlichen Toiletten für die Städte nach meinem Kenntnisstand keine verpflichtende Maßnahme ist (im Gegensatz zu Toiletten in Arbeitsstätten). Aus Sicht der meisten Städte verursachen öffentliche Toiletten vor allem Kosten und müssen ständig gewartet werden. Und das stimmt leider auch, weil jede Toilette nur so gut ist wie ihre Reinigung und Wartung – ein sich komplett selbst-reinigendes System gibt es bisher noch nicht. Ebenso ist es so, dass es in Frankfurt verwaltungsrechtliche und historische Gründe gibt, wieso die Zuständigkeiten für die Toiletten noch auf verschiedene Ämter verteilt sind. Alles keine leichte Ausgangssituation für den neuen Stadtrat, der hier eine Verbesserung versprochen hat.  Continue reading “Gedanken zum Welttoilettentag 2016”

nowato Toiletten Frankfurt

Die Frankfurter Firma nowato (no water toilets) bietet seit einigen Jahren mobile Kompost- und Trockentoiletten an, die ganz ohne Wasserspülung und Chemie auskommen. Dadurch eignen sie sich auch für die Orte, an denen ein Wasser- und Abwasseranschluss nicht gegeben oder möglich ist.  Das komplette Design des Toilettenhäuschens unterscheidet sich von dem herkömmlicher Event-Toiletten und hinterlässt einen sehr positiven Eindruck. Zeit also, mit den beiden Gründerinnen von nowato ein Gespräch zu führen und das Label in Frankfurt etwas bekannter zu machen:

Severine und Elisabeth Felt von nowato.de
Severine und Elisabeth Felt von nowato.de

Hallo Elisabeth und Severine, wer seid Ihr, wie kamt Ihr seinerzeit auf die Idee mit diesen Toiletten und was war Eure Vorgeschichte?

Meine Schwester Severine und ich wollten uns selbstständig machen und wir suchten nach einer Geschäftsidee, die uns weg von dem PC bringt (wir waren beide vorher in der IT-Branche tätig) und in der wir für uns einen Sinn finden. Und das haben wir bei den Kompost- und Trockentoiletten gefunden. Entdeckt haben wir sie auf Reisen und in Frankreich. Obwohl das Produkt an sich nicht neu ist, kann man noch viel weiterentwickeln, verbessern, optimieren und natürlich bekannt machen. Komposttoiletten überzeugen durch die Einfachheit des Prinzips, den guten Geruch und durch ihr Erscheinungsbild. Unsere Kunden sind völlig begeistert. Und wir freuen uns über die sehr gute Resonanz der Produkte und unserer Dienstleistung.

Nur das mit dem weg vom PC hat nicht ganz geklappt…

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No modern public toilets in Frankfurt

The following blog post is a reply (in German) I received the other day from the City of Frankfurt am Main in Germany upon my request for more public toilets.

A short proposal that asked the city to invest in more public toilets that would improve the overall toilet situation in Frankfurt (which is still bad) and that would make use of technologies such as vacuum toilets and/or Urilift urinals. A quickly drafted idea that I shared on Bürgerhaushalt FFM a while ago (which is a website by the city of Frankfurt to pool public participation). You may want to use Google translate if German isn’t your language…

A snapshot of closed urinals in a public toilet / restroom - seen at Frankfurt Airport in Oct. 2013. #fail
A snapshot of closed urinals in a public toilet / restroom – seen at Frankfurt Airport in Oct. 2013. #fail

The idea
Vorschlag und Ergebnis der Bürgerbeteiligung
Vorschlag Nr.: B903
Titel: Förderung öffentlicher Toiletten
Beschreibung:

In der Innenstadt sollte es mehr öffentliche Toiletten geben, gerne auch mit einer Benutzungsgebühr.

Vorteile:
– Sicherstellung der sanitären Grundversorgung (!)
– Gastlichkeit für Besucher der Innenstadt
– Auslagerung der Verantwortung in eine GmbH
– Wassereinsparungen durch wasserlose Urinale
– Betriebskosten für Wasser durch Verwendung von Vakuumtoiletten einsparen
– Nährstoffrecycling mit z.B. Verwendung des org. Düngers in den Grünanlagen der Stadt
– Grauwasserrecycling, z.B. Handwaschbeckenspülwasser aufbereiten für Toilettenspülung
– Aufbesserung des Images des Stadt
– Zusatzangebote wie z.B. Verkauf von Hygieneartikeln, Handyladestation, etc.
Zusätzlich:
– versenkbare Urinale (in den Niederlanden populär) für Vergnügungsviertel, die in der Nacht
aus dem Boden ausgefahren werden
In anderen Städten Europas wurde dies teilweise schon umgesetzt.
Bei richtiger Kalkulation, d.h. Umlage der Betriebskosten, könnte dies sogar rentabel sein, es
müsste aber eine Förderung seitens der Stadt geben.

Their reply

Beschlussempfehlung: Der Vorschlag wird abgelehnt.

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